Lektion 5: Die drei Modelle
Der Durchführung der Gefährdungsbeurteilung liegen grundlegend 3 Modelle zugrunde. Denn Gefährdungen sind mehr als nur den Eintritt eines Unfalls und können zum Beispiel psychischer Natur sein. Alle 3 Modelle werden auf das Arbeitssystem (siehe Lektion 1.3) angewendet und haben gemeinsam, dass sie die Wechselwirkung von äußeren Bedingungen und individuellen Leistungsvoraussetzungen der Mitarbeiter immer mit einem anderen Fokus betrachten. Die Modelle sind auch nicht unabhängig voneinander, sondern lassen sich als mehrstufige Analyse nutzen, um ein Gesamtbild über die Gefährdungen (jeglicher Art) in einem System zu bekommen.
Bei allen Modellen geht es um die Frage: Welche Wirkung haben bestimmte Umstände auf den Menschen? Denn das ist wichtig zu verstehen, denn nur so kann am Ende auch ein Ziel und die notwendigen Maßnahmen ermittelt werden.
Dennoch setzen die Modelle einen unterschiedlichen Fokus in der Beurteilung und Definition von Schutzmaßnahmen:
- Gesundheitsschaden-Modell: Fokus auf „klassische“ Gefährdungen z. B. Unfall mit Maschine
- Belastungs-Beanspruchungs-Modell: Fokus auf psychischen Belastungen und Entkräftung der Beanspruchung
- Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell: Fokus auf Ressourcen der Mitarbeiter und Förderung der Fähigkeiten und Gesundheit
.
Alle 3 Modelle verfolgen die gleiche Grundstruktur, bei der eine neue Quelle auf die üblichen Arbeitsbedingen auf den Mitarbeiter einwirkt.
Dieses Schema ist genauso wichtig, wie es einfach ist. Auch wenn es die gleiche Struktur ist, die den Modellen zugrunde liegt, setzen sie ihren Fokus doch auf Schnittstellen.
Klicke auf die Pfeile um mehr über das Gesundheitsschaden-Modell, das Belastungs-Beanspruchungs-Modell und das Anforderungs-Ressourcen-Modell zu erfahren.
Alles in allem ergibt das Zusammenspiel dieser 3 Modelle einen ganzheitlichen Blick auf das Arbeitssystem und ermöglicht eine zielführende Entwicklung zu mehr Sicherheit und Gesundheit. Allerdings hat sich in der Praxis das Gesundheitsschaden-Modell durchgesetzt, obwohl es nicht unbedingt das passendste Modell für die betrachtete Situation ist. Daher solltest du alle Modelle kennen, um für verschiedene Arbeitssysteme ggf. auch andere Modelle anzuwenden. Außerdem stellen wir dir in Modul 5 noch eine neue Methode vor, die sich die Vorteile aller 3 Methoden nimmt, um daraus eine neue Methode und ganzheitliche Betrachtung der Gefährdungen zu ermöglichen.