Lektion 6: Definition von Ressourcen
Jetzt betrachten wir die Mittel, mit denen Menschen die Anforderungen bewältigen – die Ressourcen.
„Eine Ressource ist ein Mittel, eine Gegebenheit wie auch ein Merkmal bzw. eine Eigenschaft, um Ziele zu verfolgen, Anforderungen zu bewältigen, spezifische Handlungen zu tätigen oder einen Vorgang zielgerecht ablaufen zu lassen. Eine Ressource kann ein materielles oder immaterielles Gut sein.“
Um sich mit den Anforderungen bzw. Belastungen effektiv auseinanderzusetzen, werden die Ressourcen genutzt. Das kann im besten Fall auch die individuelle Gesundheit fördern, im schlimmsten Fall die Gesundheit schädigen. Dabei gilt:
- Ressourcen sind keine feste Größe und unterliegen Schwankungen
- Sie sind vergleichbar mit einem nutzbarem „Werkzeug“
- Hohe Anforderungen verbrauchen die Ressourcen schnell
- Können aufgebraucht sein, abgebaut werden oder verfallen
- Können aber auch wieder aufgefrischt oder verbessert werden
Die Stress- und Coping-Forschung unterscheidet verschiedene Faktoren, die in 2 Gruppen unterteilt werden: interne und externe Ressourcen. Auf diese kann also zurückgegriffen werden, allerdings nur in dem Maße, wie sie auch vorhanden sind.
Ressourcen im Berufsumfeld
Lass uns nun noch konkreter werden und die internen und externen Ressourcen auf die Arbeitswelt übertragen. Denn hier spielen manche Ressourcen eine größere Rolle als andere.
Die Ressourcen zu kennen, hilft dir automatisch dabei, Ansatzpunkte für die spätere Ressourcenstärkung zu finden. Eine sehr „mächtige“ Ressource ist zum Beispiel die soziale Unterstützung und sie kann bei vielen Anforderungen helfen:
- Schutzfaktor vor negativen Beanspruchungsfolgen
- Arbeitssituation realistisch einschätzen
- Zugehörigkeitsgefühl
- Praktische und konkrete Hilfestellung
- Kann hohe Belastungen ausgleichen
- Gegenseitige Hilfe bei Schwierigkeiten
- Unterstützung bei Arbeitsdruck
- Gesprächsbereitschaft bei beruflichen und privaten Problemen
Aufgabe 2.6
Ressourcen ermitteln
Jetzt folgt nochmal dasselbe wie in Aufgabe 4.5, nur die Ressourcen betreffend. Brainstorme wieder interne und externe Ressourcen unserer Protagonistin. Nimm dir jetzt wieder den Vordruck (mit dem S). Ziehe die bereits ausgefüllten Zettel (Basis, A, O, N, Mensch) hinzu und starte wieder mit den Klebezetteln. Schreibe alle Ressourcen auf, die dir für unser Beispiel einfallen. Die internen Anforderungen kommen auf das Arbeitsblatt „Mensch“, die externen auf das „S“.
Fazit
Zusammenfassend solltest du bezüglich der Ressourcen folgendes beachten:
Denn die Ressourcen wirken immer in einem Spannungsfeld zusammen mit den internen und externen Anforderungen. Damit du die beiden Faktoren für die Praxis nutzen zu können, haben wir hier nochmal ein paar wichtige Punkte zusammengefasst:
- Wechselwirkungen können zu Beanspruchungen und zur Motivation führen
- Ressourcen sind Puffer für die Bewältigung der Anforderungen
- Sie können auch Potenziale entfalten
- Motivation bzw. das Engagement wird mehr gefördert, wenn die Anforderungen hoch sind
- Verbundenheit mit der Arbeit fördert Ressourcenbildung