Lektion 9: Ziel und Ansatzpunkte
Das Ziel des Belastungs-Beanspruchungs-Modells lautet: Die Belastung aus der Arbeit muss sich durch die individuelle Bewältigungskompetenz der Person kompensieren lassen.
Also, kurz gesagt, geht es um 2 Dinge:
1. Belastung reduzieren
2. Ressourcen stärken
Das bedeutet: Leistungsvoraussetzungen stärken + Belastung reduzieren = Prävention
Dabei sind ein paar Dinge zu beachten, wie die Prävention aufgebaut werden muss. Denn Prävention muss:
- persönlichkeitsfördernd
- zumutbar
- schädigungslos ausführbar
- gesund
- sozialverträglich sicher und
- menschengerecht sein.
Die zentrale Frage dieses Modells lautet: Besitzt die Person ausreichende Bewältigungskompetenzen, um mit den Anforderungen zurechtzukommen?
Wenn nicht, dann ist hier eine gezielte Förderung durch Ausbildung, Qualifizierung und Unterweisung wichtig. Auch Coaching oder Organisationsentwicklung sind mögliche Ansätze.
Aufgabe 2.9
Definiere die Ziele
Welche Verbesserungsmaßnahmen siehst du in unserem Beispiel? Wir haben eine Vorlage im Übungsbuch für dich, auf der du die Ziele zur Förderung unserer Beispielperson definieren kannst! Verfasse erst die übergreifenden Ziele und breche diese dann in einzelne To-Dos auf.
Durch „Qualifikation und Unterweisung“ werden Fähigkeiten, Fertigkeiten, aber auch das Verhalten an gegebene Anforderungen durch die auszuführende Arbeit angepasst.
Das bedeutet im Umkehrschluss: niedrige Qualifikation + geringe Eigenschaften = hohe Beanspruchung.
Daher solltest du versuchen, eine gewünschte Beanspruchung zu bewirken, also das Potenzial von psychischen Belastungen zu nutzen, um eine persönlichkeitsfördernde Beanspruchung zu erzielen. Außerdem geht es darum, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass Fehlbeanspruchungen reduziert und im besten Fall eliminiert werden.
Wissenswert
Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, wie man die Entwicklung und Festlegung der Veränderungen angehen kann. Es ist immer sinnvoll, die Mitarbeiter aktiv miteinbeziehen, z. B. in Form einer Arbeitsgruppe. Diese kann dann auf Basis der ermittelten Belastungsfaktoren und des daraus resultierenden Handlungsbedarfs mögliche Ideen entwickeln.
So gehst du mit Fehlbeanspruchungen um
Es gibt verschiedene Ansätze, die bei der Entwicklung mit oder ohne Hilfe der Mitarbeiter Anwendung finden bzw. als Leitbild fungieren können. Klick dich durch die Slideshow, um 5 verschiedenen Leitsätze zu sehen.
Negative Beanspruchungen können vermieden werden, wenn sich Belastungen und individuelle Voraussetzungen der Beschäftigten die Waage halten. Entsteht ein Ungleichgewicht, gibt es 2 Optionen, das zu reduzieren:
1. Anpassung der Belastung
Das bedeutet, diese nicht einfach zu beseitigen. Es geht um das richtige Maß, damit der Mensch im Arbeitsprozess sich weder über- noch unterfordert fühlt.
2. Stärkung der persönlichen Ressourcen
Parallel dazu ist ein Ausbau der persönlichen Ressourcen ratsam. Auch eine soziale Unterstützung durch Kollegen, Vorgesetzte oder das private Umfeld reduziert die Beanspruchung. Eine Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes macht den Mitarbeiter ebenfalls widerstandsfähiger.
Die hier gezeigte Grafik zeigt dir eine Übersicht der möglichen Fehlbeanspruchungen und empfohlenen Gegenwirkungen: